Ein Außenbordmotor ist ein kompakter Motor, der am Heck (also außen) eines Bootes befestigt wird und für den Antrieb sorgt. Er vereint Motor, Getriebe und Propeller in einer Einheit. Außenbordmotoren sind besonders beliebt bei Freizeitbooten, Schlauchbooten und kleineren Fischereifahrzeugen. Sie sind leicht austauschbar, vergleichsweise wartungsfreundlich und erlauben eine flexible Steuerung des Bootes.

Funktionsweise eines Außenbordmotors

Ein Außenbordmotor funktioniert nach dem Prinzip des Verbrennungsmotors – ähnlich wie ein Auto- oder Rasenmähermotor. Je nach Bauart arbeitet er entweder im Zwei-Takt- oder im Vier-Takt-Verfahren. In beiden Fällen sorgt eine Abfolge von vier Prozessen – Ansaugen, Verdichten, Zünden, Ausstoßen – für die Energiegewinnung. Der Unterschied liegt in der Art und Weise, wie diese Prozesse ablaufen.

Bei einem Zwei-Takt-Motor laufen alle vier Schritte in nur zwei Kolbenbewegungen ab, was ihn leichter und kraftvoller macht, aber auch lauter und emissionsreicher. Vier-Takt-Motoren hingegen verteilen die Prozesse auf vier Kolbenbewegungen. Dadurch laufen sie ruhiger, verbrauchen weniger Kraftstoff und erzeugen weniger Abgase.

Die erzeugte Energie wird über eine Kurbelwelle und ein Getriebe auf eine senkrechte Antriebswelle übertragen. Diese dreht den Propeller, der wiederum das Boot durch das Wasser bewegt. Ein Kupplungssystem erlaubt es, zwischen Vorwärts-, Rückwärtsgang und Leerlauf zu schalten.

Kühlung durch Wasser – so bleibt der Motor funktionsfähig

Außenbordmotoren werden nicht durch einen Kühler wie bei Autos, sondern durch Frischwasser gekühlt. Eine kleine Pumpe saugt Wasser aus dem See oder Meer an und leitet es durch das Kühlsystem des Motors. So wird die entstehende Hitze effizient abgeleitet. Danach wird das Wasser zusammen mit den Abgasen durch den Propellerbereich wieder ausgestoßen – daher entstehen beim Starten oft Blasen.

Dieses System macht einen zusätzlichen Kühlkreislauf mit Frostschutzmittel überflüssig – ideal für den Einsatz auf dem Wasser.

Wartung und Besonderheiten

Außenbordmotoren sind zwar robust, reagieren aber empfindlich auf Kraftstoffqualität – insbesondere auf Benzin mit Ethanol. Ethanol kann mit Wasser kondensieren und im Inneren Korrosion oder Ablagerungen verursachen. Deshalb ist es ratsam, ein spezielles Additiv dem Treibstoff beizumischen, das diese Effekte minimiert.

Regelmäßige Wartung ist entscheidend: Ölwechsel (bei Vier-Takt-Motoren), Kontrolle der Zündkerzen, Überprüfung der Impellerpumpe und Spülen mit Süßwasser nach Fahrten im Salzwasser gehören zu den Standardmaßnahmen.

Fazit

Ein Außenbordmotor ist das Herzstück vieler kleiner Boote. Dank seiner kompakten Bauweise, einfachen Montage und zuverlässigen Leistung ist er aus der modernen Bootswelt nicht wegzudenken. Ob für Angelausflüge, Freizeitfahrten oder den sportlichen Einsatz – ein gut gewarteter Außenborder sorgt für unbeschwertes Fahrvergnügen auf dem Wasser.